suchend

Mittwoch, 1. Februar 2006

Meditation. Vielleicht.

Die Freude zur Freude aller, in der die Freude aller erscheint.
Im Licht. Erfahrbar. Trainierbar.
Aber nicht das Training von diesem oder jenem.
Sondern, das, was wirklich zugrunde liegt, trainieren.
Schwierig, dem alltäglichen Gaukelspiel zu entrinnen.
Aus einem willkürlichen Wahrnehmungssegment werden Heerströme von Gedanken.
Sie verfestigen sich wie Knetgummi. Sie beschmutzen und verfinstern die reine Durchlässigkeit des Geistes. Gaukeln ihm eine Wirklichkeit vor, in der er nicht sein darf, was er ist und kann.
Wenn er sich zu sich selbst befreit, kann er das Schlammgeröll hinwegfegen.
Noch ist es schwer, vielleicht ist es wie beim Fensterputzen, wenn dicker, hartnäckiger Schlamm sich festgesetzt hat.
Angst, die nur Angst der Gedanken vor den Gedanken ist.
Umgekehrt, Freude, die nur Freude an der Freude ist.
Dankbarkeit. Schwäche. Gewissheit.
Zweifel sind komisch, Angst ist komisch. Es gibt diese Dinge. Es gibt sie nicht.

Kleine Freiheit bewältigen?!

Jemand kam auf diese Seite mit der Sucheingabe "Schwierige Situationen bewältigen".
Das rührt mich irgendwie.
Obwohl´s mich selbst gerade runterknockt.
Ich habe mir zwei Tage Auszeit verordnet, weil ich durchgefroren, erschlagen und etwas erkältet bin.

Es wäre schön, eine solche Pause einfach genießen zu können, stattdessen greifen mich ganz klischeehaft die Dämonen von allen Seiten an - die im Büro wachsen ins Übergroße, jetzt, wo ich sie dort alleine gelassen habe.

Jene nicht-neurotische Leichtigkeit wünsche ich mir, mich einfach der kleinen Freiheit hinzugeben.

Donnerstag, 19. Januar 2006

Leid und Gefühl

Mitleid und Mitgefühl ist nicht dasselbe. Immer wieder mal versuche ich, in der letzten Zeit, heraus zu bekommen, wo der Unterschied wohl liegt.

Mehrfach bat ich den Liebsten doch etwas mehr "Mitleid" mit mir zu haben, meinte mit mir in der kräfteverzehrenden Sitaution. Er wies das weit von sich. Traumatisiert ist er ohnehin bei diesem Wort - als seine langjährige Freundin ihn verließ, sagte sie, sie sei doch nur noch aus Mitleid mit ihm zusammen. Und er meint, es sei so mit das Ekligste, "bemitleidet" zu werden. Ich kann das ganze "Du schaffst das schon" nicht mehr hören - und bilde mir so manchmal ein, ein warmer Mitleidsregen wäre mir lieber. Das braucht aber nicht zu stimmen - in der Regel fehlt mir jede Möglichkeit, das aus zu probieren.

Der ehemalige Kollege C., als er abserviert war, und sich zum Gespräch mit mir im Pub traf, sagte: "Es ist viel schwerer, gehasst zu werden, als bemitleidet. Ich beneide Menschen, die gehasst werden." Ich verstand ihn, sein Bild auf sich, er wirkte tatsächlich wie eine arme Haut, produzierte das aber auch selbst - und schlug mit diesen Worten meine Versuche zu Trösten aus. Der zweite Teilsatz blieb mir erst recht femd: Neid auf Menschen, die gehasst werden... (?)

Das christliche Mitleid ....von Nietzsche verteufelt... in einer nicht abwegigen Argumentation.

Und doch gibt es die Sehnsucht nach etwas, das dann vermutlich Mitgefühl heißt...

Dienstag, 17. Januar 2006

Instant Karma

Wow! Was für ein Erlebnis.
Den ganzen Tag schon schnabuliere ich mal zwischendurch in dem unten schon zitierten Buch "Glücklich wie ein Buddha" von Thomas Hohensee.
Ein äußerst wohltuendes Buch, eine gelungene Mischung aus westlicher Psychotherapie und dem Geist des Buddhismus. Nix Predigt. No show. Wohltuend humanistisch.
Heute abend dann gehe ich zum Mexikaner, dem einzigen Lokal in meiner Umgebung, das wohltuend ist - dennoch finde ich mich oft etwas stupide, wenn ich abends (schon) wieder dahin gehe. Aber ich tue es, trinke Bier und esse Kaktus-Lasagne, genieße, und genieße noch mehr, währenddessen in diesem Buch zu lesen und mir manches in mein Aufschreibbuch zu notieren.
So vergehen etwa zwei glückliche Stunden, währendessen ich - rein theoretisch - gelernt habe, dass man auch schwierige Situationen bewältigen kann.
Ich trete etwas beseelt von diesem Buch - die Erkenntnisse lassen sich unmöglich so kurz zusammenfassen - raus in die dunkle, kühle Nacht. Der Boden ist sehr glatt geworden. Mein Auto habe ich die Straße runter abgestellt und habe für diese kurze Zeit das wichtige Technik-Equipement: Dienst-Note-book der Kollegin mit allen höchst wichtigen Daten sowie Beamer im Kofferraum gelassen. Macht man nicht, macht man doch, ist mir heute egal, wer bricht schon ausgerechnet heute meinen Kofferraum auf?!
Beim Rausgehen aus dem Lokal greife ich automatisch in meine Manteltasche nach dem Autoschlüssel, den ich demnächst brauchen werde. Ich greife in die schönen orangefarbenen Handschuhe, die ich so mag, die heute aber nicht nötig sind, weil es wärmer wurde. Ich finde außerdem ein paar Münzen Kleingeld. Autoschlüssel ist da keiner. Um es kurz zu machen: Auch bei intensiver Suche sonst nirgends. Im Lokal hatte ich den Tisch und meine Sitzbank abgeguckt als ich ging, da war nichts mehr.
Es ist unerklärlich, denn ich weiß noch den Moment als ich abschloss, aber so unerklärlich es auch sein mag, der Schlüssel ist nicht da.
Ich habe eine erstaunliche Ruhe. Bricht jetzt schon der Moment an, wo ich beweisen kann, dass ich eine Heldin bin, weil auch eine schlimme Situation gut ausgeht? Das Schlimmste wäre, ich hätte den Schlüssel am Auto stecken gelassen und das Auto wäre jetzt weg und der hochwichtige Inhalt, der natürlich nur heute drin war, auch. Das wäre ein klarer Fal von: Was schief gehen kann, geht schief. Ich bin immer noch ruhig und denke mir tatsächlich aus, wie ich aus dieser schlimmstmöglichen Situation als bewältigende Heldin hervorgehe.
Ich bin in einer absoluten Na-und-Stimmung, die ihm mal so gut gefiel. Heute jedoch bin ich es unmittelbar, nicht erst am Tag drauf.
Ich vermute stark, dass ich Zuhause einen Ersatzschlüssel habe. Ich müsste also nach Hause latschen, den holen, das Problem, wo der andere abgeblieben ist, wäre nicht gelöst. Mittlerweile sehe ich, jetzt etwas raubereift, meinen Wagen stehen. Er steht da noch. Und während ich näher komme, sehe ich, dass da ein Mensch versucht, mit einem Schlüssel, ob er passt. Das weiß ich auch sofort, der will nicht klauen, der hat wirklich und gerade eben im Ernst, als ich nach zwei Stunden wieder komme, meinen Schlüssel gefunden. So ist es auch, der lag wohl auf der Straße. Der Hammer: Da lag er wohl so lange, bis ich meine Lasagne gegessen, mein Bier getrunken, mein Buch gelesen hatte. Und genau jetzt, wo ich komme, findet ihn jemand.
Ich bedanke mich überschwänglich und ausgelassen. Zweimal, sage enthusiastisch, dass ich gerade meinen Glauben an die Menschheit wieder gefunden habe. Ich denke, jetzt mal langsam, sonst wirke ich zu verstrahlt. Zwei Menschen waren mit diesem Schlüssel beschäftigt, wer weiß wie lange schon. Eine schicke Blondine im roten Sportwagen und der studentisch aussehende junge Mann mit Wollmütze, Bart, Parka, Typ evangelische Studentengemeinde. Ich nehme den Schlüssel, hole endlich Beamer und notebook aus dem Auto, wundere mich fast nicht, sondern verfalle einfach in die Freude einer Neu-Gläubigen.
Im Nachhinein frage ich mich, ob die beiden sich jetzt grämen,dass ich mich nicht authorisiert habe, überhaupt Besitzerin dieses Fahrzeugs zu sein. Im Grunde hätte ich mir gerade ein Auto unter den Nagel reißen können. Aber Quatsch, alles an der Situation war stimmig.
Nein, ich will hier kein Heil predigen, genauso wenig wie Herr Hohensee es tut. Nur habe ich direkt nachdem ich davon las, das Erlebnis von Freude und Glück in einer unvollkommenen Welt mit unvollkommenen Menschen gehabt. Und das Erlebnis einer unglaublichen Gelassenheit bei mir selbst, wo ich mich sonst immer fürchterlich in Suchsituationen aufrege, aus dem Stand.
Jetzt male ich mir ein wenig aus, dass Herr Hohensee auch ein kleiner, unvollkommener Ego-Surfer ist, der irgendwann seinen Namen in diesem Blog findet und einen Kommentar hinterlässt. Aber das hat Zeit.

Mittwoch, 14. Dezember 2005

Hohe Kunst

Sich selbst beruhigen.
Ohne andere zu belasten.

Dienstag, 13. Dezember 2005

Nein.Sagen.Lernen.

Angst vor Konsequenzen - Eine Angst, die durchaus berechtigt ist. Nicht jeder reagiert freudig, wenn Sie eine Bitte ablehnen. Es kann also durchaus zu Konflikten kommen oder im Berufsleben haben Sie vielleicht auch Angst, Ihren Job zu verlieren. Hier ist es sehr wichtig, die Situation möglichst objektiv und realistisch einzuschätzen. Es gibt tatsächlich Situationen, in denen es besser ist, "ja" zu sagen - aber diese Situationen sind sehr viel seltener, als es sich anfüllt (sic!). Machen Sie sich klar, dass Sie schon viele Konflikte in Ihrem Leben bewältigt haben und dass Konflikte zum Miteinander dazu gehören. Immer alles zu tun aus Angst vor den Reaktionen anderer, raubt Ihnen Ihre Unabhängigkeit.
hierher

Ausnahmsweise mal: Fehler nicht von mir...

Samstag, 3. Dezember 2005

Zufriedenheit

So einfach.
So unerreichbar?

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Suche nach Freiheit

Eine Antwort auf ricores Beitrag, der sich Antworten gewünscht hat.
Nun, ich habe es eigentlich nie richtig geschafft, an Gott zu glauben. Als Kind wohl irgendwie, ich bekam es so gesagt, und in der frühen Pubertät hatte ich so einen regelrechten neurotischen Betzwang. Ich faltete immer mal,wenn ich hoffte, keiner merkt´s, schnell die Händchen, damit Gott merkt, dass ich artig an ihn denke.
Diese Phase verging aber ganz von selbst, ohne dass ich das recht registrierte, es könnte wohl auch am Alter gelegen haben!
Vor einiger Zeit schon begann ich mich vage für den Buddhismus zu interessieren. Eine Religion, die ohne personalen Gott auskommt. Und die für mich tatsächlich eher eine Sache der Erfahrung ist, als dass man sie glauben müsste. Oder überhaupt nur einfach glauben könnte. Ich gebe zu, dass ich ebenfalls die Auseinandersetzung mit einer spirituellen Richtung suche, um mir das Leben erträglicher erfahrbar zu machen. Und dass ich keinen Standpunkt gefunden habe, in dem ich das ganze Elend stabil und zuversichtlich, da europäisch-aufgeklärt, zu nehmen wüsste. Vermutlich bin ich zu sehr neurotisch-verhext qua Sozialisation und unsere Kultur ist es ja auch. Übungen im Loslassen sind mein Versuch.
Aber ich sehe mich nicht imstande, den Buddhismus zu erklären. Ein wunderbares Buch ist "Der Mönch und der Philosoph", geschrieben von Vater und Sohn (Jean-Francois Revel & Maurice Ricard). Der Vater ist ein bekannter französischer aufgeklärt-atheistischer und politischer Philosoph, sein Sohn hingegen hat sich gegen eine glänzende Karriere als Naturwissenschaftler entschieden und ist heute ein wichtiger Begleiter und Übersetzer des Dalai Lama. Der Dialog der beiden ist ausgesprochen spannend.

Mittwoch, 30. November 2005

Ach

Ich bin ein wenig traurig. Ich habe es nicht geschafft zum Vortrag zu gehen. Und mich selbst fast ausgezählt. In engen Straßen bin ich beinahe (!) in andere Autos gerast, beim Tanken Benzin statt Super eingefüllt, was mir auch schon Jahre nicht mehr passiert ist. (Hiermit sei allen rein informativ gesagt, das ist nicht weiter schlimm.)
Ich war sehr durch den Wind, wusste noch nicht mal wovon. Habe aber den ganzen Tag (wieder) eine Sitzung verbracht mit einer Leitung mit gräuslicher Ausstrahlung. Deppressiv. Maskenhaft. Unfähig. Passiv aggressiv. Jungenhaft, greisenhaft verklemmt.
Ich machte die Phasen durch, in schweres Mitgefühl zu verfallen und es dann doch wieder nicht zu ertragen, warum das alles so sein muss. Warum ein Mensch so offensichtlich leiden muss bei der Arbeit mit Menschen. Warum alle sich das anschauen, inklusive mir, und nicht "dazwischen" gehen. Warum man sich in ihm sieht und sich gegen ihn.
Ach ja.

Dienstag, 22. November 2005

Die Zeit rast

auf eine seltsame Art und Weise. Es ist gerade mal Dienstag und mir scheint, als gehe die Woche dem Ende zu.
Das ist seltsam und mir doch eher sehr unbekannt. Ich kann es noch gar nicht deuten.
Kroch sie nicht immer, in der letzt vergangenen Zeit, die Zeit, in sich, und viel zu zäh.
Wieso läuft sie mir jetzt davon?
Und wohin?

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Sehnsucht nach
Attraktivität, Ausstrahlung, Komplimenten ... einem...
siebenmalsieben - 8. Mai, 10:32
Passend für den Tag
Aus einer Mail: 1. Wisse, was Du nicht willst....
siebenmalsieben - 9. Jul, 11:38
Tief hinab
In Phasen des Leids – Wenn alles zusammenbricht -...
siebenmalsieben - 5. Jul, 22:36
Und da ist sie
... die Halblangfrisur. Schick war gar nicht die Frage,...
siebenmalsieben - 5. Jul, 22:34
Wo kommst Du an, wenn...
Wo kommst Du an, wenn alles mal so laufen würde, wie...
siebenmalsieben - 27. Mai, 12:58

Links

stats

Suche

 

Status

Online seit 6736 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 8. Mai, 10:32

Credits


Aufgabe des Tages
Erkenntnis des Tages
Frage des Tages
Gedanken, die helfen
Pema Chödrön
Qi Gong
Schutz
stimmt
suchend
Umgang mit Wut
Vorsatz
Weite
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren